Behandlungsschwerpunkte
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Psychosomatische Erkrankungen
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Definition
Man unterscheidet grob zwei Formen psychosomatischer Erkrankungen (wie so oft in der Medizin kann man beide Formen psychosomatischer Erkrankungen gelegentlich nicht ganz klar voneinander unterscheiden, weil Mischformen von Erkrankungen vorkommen können):
- Organische Erkrankungen, bei deren Entstehungsgeschichte psychische Einflussfaktoren eine wesentliche Rolle spielen. Hierzu gehören zum Beispiel: Magengeschwüre, Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt, Asthma bronchiale, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, rheumatische Erkrankungen, Schilddrüsenüberfunktion, Hörsturz, Tinnitus, Diabetes mellitus, Neurodermitis, Migräne, Bandscheibenvorfall, Essstörungen, vermehrte Infektanfälligkeit etc.. Auf diese Form psychosomatischer Erkrankungen wird im Folgenden nicht näher eingegangen.
- Erkrankungen, bei denen zwar keine organischen Störungen/organischen Schäden festzustellen sind, die aber dennoch zu erheblichem Leiden und Funktionsstörungen führen (sogenannte somatoforme Störungen oder funktionelle Störungen). Hierzu gehören zum Beispiel: Schmerzstörungen, funktionelle Herzbeschwerden, funktionelle Ober- oder Unterbauchbeschwerden, funktionelle Störungen des Urogenitalsystems, funktionelle Atmungsbeschwerden, Hyperventilationssyndrom, Schwindel, Schluckstörungen etc..
- Meistens tritt bei diesen Störungen irgendeine Form von Schmerz auf, aber auch Herzbeschwerden, Atmungsbeschwerden, Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit und Erbrechen, Blasenbeschwerden, sexuelle Beschwerden, Schwindelgefühle, Erschöpfungszustände und Ähnliches kommen häufiger vor. Die Beschwerden können einzeln, in Kombination oder wechselnd auftreten.
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Sonstige Bezeichnungen oder ähnliche Erkrankungen
Somatoforme Störungen werden auch häufig unter Bezeichnungen wie "psychovegetative Störung", "vegetative Dystonie", "Fibromyalgie" (siehe auch Thema Schmerz), "Reizmagen-/Reizdarmsyndrom", "chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS)", "Multiple Chemical Sensitivity (MCS)" etc. gefunden.
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Sind diese Erkrankungen Einbildung oder Simulation?
Obwohl der Arzt bei diesen Erkrankungen keinen krankhaften Befund erheben kann, handelt es sich hierbei keinesfalls um eingebildete oder simulierte Beschwerden. Die empfundenen Beschwerden sind vielmehr tatsächlich vorhanden, sind häufig sehr ausgeprägt und führen oft zu einem Leiden, was stärker sein kann als das Leiden an einer greifbaren organischen Erkrankung, da zu den körperlichen Beschwerden auch noch die Unsicherheit und die Zweifel über den fehlenden organischen Befund hinzukommen. Außerdem können diese psychosomatischen Erkrankungen - ebenso wie schwere somatische Erkrankungen - erhebliche Einschränkungen im Berufsleben, in der Familie, in der Freizeitgestaltung etc. mit sich bringen, wodurch mit der Zeit auch noch die Stimmung in Mitleidenschaft gezogen wird und depressive Symptome oder Angstsymptome entstehen können.
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Beispiel: eine typische Krankengeschichte
Nach vielen Jahren aufopferungsvollen und erfolgreichen Wirkens in Familie und Beruf treten plötzlich Symptome auf, die das gewohnte Funktionieren verunmöglichen. Zu allem Unglück finden die Ärzte der verschiedenen Fachdisziplinen keinen organischen Befund ("Ihnen fehlt nichts"). Die Frustration durch die starken Beschwerden, fehlende Diagnose, weiter anhaltende Beeinträchtigung durch die Beschwerden und fehlende wirksame Hilfe, führt in eine Situation immer größerer Frustration und Ohnmacht. An dieser Stelle kommt häufig ein Teufelskreis in Gang: mit immer größerer Hoffnung auf den "richtigen Arzt" (oder "richtigen Heiler") wird ein Arzt nach dem anderen aufgesucht (oft werden auch große Summen für Heilpraktiker etc. ausgegeben) - nach einer kurzen Phase der Hoffnung, endlich einen kompetenten Arzt gefunden zu haben erfolgt eine erneute, umso größere Frustration, wenn auch hier wieder keine zufriedenstellende Diagnose/Therapie gefunden wurde - dann geht die Suche nach dem nächsten Arzt los - usw.. Die sich hieraus ergebende Diagnostik und Behandlung kostet viel Zeit und Geld und führt leider oft zu einer Chronifizierung (oder sogar zu einer Verschlechterung) dieser Erkrankung oder zusätzlichen Beschwerden. Ein jahrelanger Leidensweg aufgrund dieser Erkrankungen ist deswegen keine Seltenheit.
Typisch für diese Form psychosomatischer Erkrankungen ist allerdings auch, dass die Betroffenen sich nur selten vorstellen können, dass berufliche, familiäre oder andere Belastungen, Probleme oder Konflikte (siehe auch Thema Stress) zu anhaltenden körperlichen Beschwerden führen können. Das Wissen darüber ist allerdings auch in den Gesundheitsberufen noch nicht sehr lange und nicht sehr weit verbreitet, obwohl dies in der modernen Medizin eine wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis ist.
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Wie entstehen diese psychosomatischen Erkrankungen (somatoformen Störungen)?
Psychosomatische Erkrankungen können durch eine Vielzahl von Ursachen und Wechselwirkungen bedingt werden. Hier spielen zum Beispiel Stress, belastende Lebenssituationen (z. B. Anforderungen oder Verluste verschiedener Art), Traumatisierungen etc. eine wichtige auslösende Rolle. Natürlich ist hier auch der Hintergrund der lebensgeschichtlichen Erfahrungen und Prägungen von Bedeutung (z. B. wird Stress je nach den Vorerfahrungen mit Belastungen/Traumatisierungen unterschiedlich verarbeitet und wirkt deswegen unterschiedlich belastend auf den Einzelnen).
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Häufigkeit somatoformer Störungen
Die Häufigkeit dieser Form psychosomatischer Beschwerden ist außerordentlich hoch. Ca. 10-30% aller ambulanten Arztbesuche sind auf körperliche Beschwerden ohne greifbare somatische Ursachen zurückzuführen, d. h. sie gehören mit zu den häufigsten Erkrankungen.
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Diagnose somatoformer Störungen
Die Diagnose somatoformer Störungen kann nur in enger Zusammenarbeit des Hausarztes bzw. der verschiedenen Fachärzte mit dem Facharzt Psychosomatische Medizin gestellt werden. Es reicht nicht aus, wenn keine organische Diagnose gestellt werden kann. Aufgrund eingehender psychosomatischer Untersuchungen muss eine positive psychosomatische Diagnose gestellt werden.
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Behandlung psychosomatischer Störungen
Behandlungsmöglichkeiten bei psychosomatischen Erkrankungen: Psychosomatische Störungen müssen in Form einer psychosomatisch orientierten Psychotherapie behandelt werden. Die körperlichen Beschwerden und Funktionseinschränkungen dürfen nicht außer Acht gelassen werden und sollten in Kooperation mit den anderen medizinischen Fachdisziplinen behandelt werden (z. B. in Form von medikamentöser Behandlung, Physiotherapie, ggf. Operationen etc.). Auch psychophysiologische Therapieansätze wie das Biofeedback können hier erfolgreich eingesetzt werden. Der Schwerpunkt der Behandlung liegt jedoch auf der psychosomatischen Psychotherapie, die in Einzel- oder Gruppentherapie stattfinden kann. Sie setzt sich auf verschiedenen Ebenen mit den auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen der jeweiligen Störung auseinander, um schließlich durch ein verbessertes Verständnis der Erkrankung und seiner selbst und durch neue Einstellungen und Lösungsstrategien eine Besserung der Erkrankung zu erreichen - nicht selten verschwinden die Symptome dann gänzlich.
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Allgemeine Informationen über Psychosomatische Medizin
Weitere Informationen zum Thema Psychosomatik siehe unter "Info & häufige Fragen"
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Links zum Thema psychosomatische Erkrankungen
- http://www.ukgm.de/ugm_2/deu/ugi_pso/7695.html
- https://de.wikipedia.org/wiki/Psychosomatik
- http://www.gesundheit.de/krankheiten/psyche-und-sucht/psychosomatik/psychosomatik-das-zusammenspiel-von-seele-und-koerper
- http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/psychosomatik-ursache-fuer-koerperliche-beschwerden-in-der-psyche-a-880315.html
- https://www.kvberlin.de/30patienten/60gesundheitsratgeber/psychosomatik/
- http://www.planet-wissen.de/gesellschaft/medizin/psychosomatik/pwiepsychosomatischeerkrankungen100.html
Schmerzerkrankungen
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Definition
Nach der Definition der Internationalen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (IASP) ist Schmerz ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird. Das Postulat einer kausalen Verbindung zwischen Gewebeschädigung und sensorischer Schmerzempfindung ist in dieser Definition aufgegeben. Neben die sensorische Schmerzempfindung wird das subjektive Schmerzerleben als gleichwertig gestellt. Krankheitswert hat das Schmerzerleben also auch ohne eine entsprechende Organschädigung.
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Neurobiologie bzw. bio-psycho-soziales Schmerzmodell
Moderne neurobiologische Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Verarbeitung von Schmerz und Stress eng miteinander verknüpft ist. Das bedeutet, dass für die Verarbeitung von Schmerz auch Stresserfahrungen und Traumatisierungen in der Kindheit von Bedeutung sind. Frühe Stresserfahrungen hinterlassen radiologisch sichtbare Spuren im Gehirn mit der Folge einer erhöhten Anfälligkeit für Stresserkrankungen. Eine erhöhte Stressanfälligkeit kann unter anderem auch eine gestörte Schmerzverarbeitung nach sich ziehen - die Folge kann eine erhöhte Schmerzsensibilität sein. Frühe Schmerzerfahrungen werden im Gehirn ähnlich wie Stress gespeichert. Bei später im Leben auftretendem Stress können deshalb auch Schmerzen entstehen, ohne dass dafür eine organische Ursache im Körper zu finden ist. Man könnte sagen "Stress tut weh", aber auch umgekehrt "Schmerz ist Stress". Für das Verständnis von Schmerz sind also nicht nur die körperlichen, medizinischen Befunde, sondern auch die psychosozialen Zusammenhänge, in denen die betreffende Person lebt, und deren lebensgeschichtliche Prägungen von Bedeutung. Diese Erkenntnisse sind insbesondere bei Schmerzen, die nicht ausreichend durch organische Läsionen am Körper erklärt werden können, wichtig, da bei diesen Schmerzen die Behandlung mit Schmerzmitteln etc. zu kurz greift und eine psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung erforderlich sein kann.
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Formen von Schmerzen
Man unterscheidet verschiedene Formen von Schmerzen:
- Schmerzen bei psychischen Belastungen: Diese treten zum Beispiel auf bei latenten oder manifesten Problemen mit Stress, Angst, Depressionen, Problemen in Beziehungen oder am Arbeitsplatz, nach Verlusten etc.. Hier ist eine spezielle, über das Schmerzbewältigungstraining hinausgehende psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung erforderlich.
- Schmerzen bei funktionellen Störungen (Muskelverspannungen etc.): Je nach Ursache der funktionellen Störungen (z. B. Anspannung, Ängste, Leistungsdruck, Zeitnot, unterdrückter Ärger etc.) kommen hier verschiedene Formen von Psychotherapie zum Einsatz.
- Schmerzen bei körperlichen Erkrankungen - sog. Nozizeptorschmerzen: Auftreten z. B. bei Entzündungen, Gewebeläsionen, Tumoren etc.. Hier spielt die psychosomatische Schmerzkomponente keine primäre Rolle. Da diese Schmerzen, wenn sie chronisch werden, eine Stressbelastung sein können, kann eine psychosomatische Behandlung hier im Sinne eines Schmerzbewältigungstrainings hilfreich sein.
- Sog. neuropathische Schmerzen: Die Ursache des Schmerzes ist eine Läsion oder Fehlfunktion des zentralen oder peripheren Nervensystems. Die Schmerzen entstehen infolge einer geänderten peripheren, spinalen und supraspinalen Signalverarbeitung. Als Folge von Verletzungen, toxischen Schädigungen etc. verändern sich die Nervenzellen biochemisch, morphologisch und physiologisch. Auch hier spielt die psychosomatische Schmerzkomponente keine primäre Rolle. Da diese Schmerzen, wenn sie chronisch werden, eine Stressbelastung sein können, kann eine psychosomatische Behandlung hier im Sinne eines Schmerzbewältigungstrainings hilfreich sein.
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Hinweise auf eine psychosomatische Schmerzkomponente
Hinweise auf psychosomatische Schmerzkomponente können sein:
- hohe Schmerzintensität oft ohne schmerzfreie Intervalle
- Probleme mit Stress
- Beziehungsprobleme
- Risikofaktoren in der Lebensgeschichte (Schmerzen, Stress, Verluste, Traumatisierungen in der Kindheit etc.)
- Beginn der Symptomatik vor dem 35.Lebensjahr
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Links zum Thema Schmerzerkrankungen
- https://de.wikipedia.org/wiki/Chronisches_Schmerzsyndrom
- http://www.neurologie.uni-goettingen.de/index.php/chronische-schmerzen.html
- www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=45427
- www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=23123
- http://www.neuro.med.tu-muenchen.de/dfns/patienten/Def_chronSchmerz.html
- www.gesundheitsforschung-bmbf.de/_media/chronischer_schmerz(1).pdf
- www.medizinfo.de/schmerz/patienten.htm
- www.schmerzliga.de
Angst (Flugangst, Höhenangst, Prüfungsangst, Panik etc.)
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Was ist Angst?
Angst ist eigentlich eines unserer ursprünglichsten Gefühle. Sie hat Jahrmillionen lang zur Erhaltung unserer Art beigetragen. Angst ist in der Regel ein biologisch sinnvolles Signal und keine Krankheit. Sie ist eine Reaktion auf eine Bedrohung und dient dazu, auf diese Bedrohung mit Angriff oder Flucht (oder mit einem Totstellreflex) zu reagieren, d. h. sich mit der Bedrohung auseinanderzusetzen. Für diese Auseinandersetzung benötigt der Organismus Energie. Diese wird ihm in Form von "Brennmaterial" und Sauerstoff erst dann in ausreichendem Umfang zur Verfügung gestellt, wenn vorher durch ein Angstsignal die entsprechenden Hormone ausgeschüttet wurden. Die Angst bewirkt, dass Stresshormone wie z. B. Adrenalin, Cortisol etc. ausgeschüttet werden, wodurch z. B. die Herz- und Atemfrequenz und die Muskelentspannung erhöht werden, und vermehrt Zucker in den Blutkreislauf befördert wird. Dadurch werden die für Kampf oder Flucht erforderlichen Muskelgruppen mit der benötigten Menge an Sauerstoff und Energie (Zucker) versorgt (sog. Bereitstellungsreaktion).
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Was ist eine Angsterkrankung?
Von einer Angsterkrankung spricht man erst dann, wenn die Angstreaktionen zu stark, zu häufig oder zu lange anhaltend auftreten, wenn sie unpassend sind und nicht einer verbesserten Anpassung an die Realität dienen, sondern dazu führen, dass sich durch Vermeidungsverhalten und Rückzug viele Einschränkungen im Leben ergeben, die Angst außer Kontrolle gerät und das Leben dominiert.
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Symptome von Angsterkrankungen
Entsprechend der im ersten Absatz beschriebenen Bereitstellungsreaktion reagiert der Organismus mit unterschiedlichen (Angst-) Symptomen:
- Herzklopfen/-rasen/-stolpern (das Herz "schlägt einem bis zum Halse")
- Forcierte Atmung (vor lauter Schreck meint man, nicht mehr genug Luft zu bekommen)
- Muskelzittern (man bekommt zittrige oder weiche Knie)
- Mundtrockenheit ("die Spucke bleibt einem weg")
- Übelkeit (es wird einem "schlecht vor Angst") • Durchfall (man bekommt "Schiss")
- Schweißausbrüche (Angstschweiß), etc.
All diese Reaktionen des Organismus auf Angst sind völlig normal und sinnvoll, wenn es darum geht, angesichts eines gefährlichen Gegners (z. B. eines wilden Tieres) durch Kampf oder Flucht zu überleben. In unserer hochzivilisierten Industriegesellschaft sind diese Reaktionen allerdings oft nicht mehr passend. Dies führt einerseits dazu, dass die aufgestaute "Stressenergie" vermehrt zu psychosomatischen Erkrankungen (siehe dort) führt. Andererseits lösen die oben beschriebenen Körpersymptome häufig Ängste aus - Ängste, die sich auf eben diese Körpersymptome beziehen.
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Ursachen von Angsterkrankungen
Die Ursachen von Angsterkrankungen sind vielfältig. Bei der im letzten Absatz beschriebenen Angst vor bestimmten Angst- bzw. Stresssymptomen spielt eine unzutreffende Zuordnung der Angst zu einem normalen Körpersymptom eine wesentliche Rolle. Die meisten Angsterkrankungen haben aber einen etwas komplexeren Hintergrund. Dabei geht es nicht nur um die Wahrnehmung, Bewertung und Reaktion auf bestimmte Körpersymptome (in diesem Falle Stresssymptome wie Herzrasen etc. - s.o.) sondern - wesentlich allgemeiner - um die Wahrnehmung, Bewertung und Reaktion auf unterschiedliche äußere oder innere Signale. Im Falle von Angsterkrankungen sind Wahrnehmung, Bewertung und Reaktion auf diese Signale oft inadäquat. Bei einer inadäquaten Bewertung eines Signals als Gefahrensignal wird zum Beispiel etwas als Gefahr eingeschätzt, was tatsächlich keine Gefahr darstellt (z. B. aufgrund mangelnder Erfahrung oder aufgrund traumatischer Vorerfahrungen). Ein inadäquates Gefahrensignal kann aber auch entstehen, wenn eine "innere Gefahr" droht, die mit der äußeren Realität nicht viel zu tun hat bzw. mit dieser nicht kompatibel ist. Das Erleben einer "inneren Gefahr" kann z. B. resultieren aus einer mehr oder weniger automatischen, reflexartigen "Erinnerung" an frühere Gefahrensituationen, die mit den heutigen Auslösern der Angst nicht mehr viel gemeinsam haben; eine "innere Gefahr" kann aber auch ein innerer Konflikt sein, der als gefährlich erlebt wird (z. B. der Konflikt, einerseits seine Meinung sagen zu wollen, andererseits die Meinung aufgrund bestimmter verinnerlichter moralischer Normen nicht sagen zu dürfen). Hier spielen Lernerfahrungen und lebensgeschichtliche Prägungen eine große Rolle. Bei der Entstehung von Angsterkrankungen spielen in der Regel mehrere dieser Faktoren eine Rolle (oft stehen sie auch in Wechselwirkung miteinander und verstärken sich gegenseitig). Schließlich kann die allgemeine Neigung, mit Angst oder Angstsymptomen zu reagieren, unspezifisch durch ein erhöhtes inneres Anspannungsniveau verstärkt werden. Hier ist dann auch die allgemeine körperliche Konstitution von Bedeutung.
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Häufigkeit von Angsterkrankungen
Angsterkrankungen treten in der Allgemeinbevölkerung relativ häufig auf. Verzichtet man darauf, einzelne Unterformen von Angsterkrankungen zu unterscheiden (z. B. Flugangst, Spinnenangst, Platzangst, Herzangst, soziale Ängste, Panik, generalisierte Angst etc.), findet man in der Allgemeinbevölkerung eine Häufigkeit von ca. 5-10% (manche Quellen geben sogar bis zu 20% an).
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Therapie von Angsterkrankungen
Therapie von Angsterkrankungen: Die meisten Angsterkrankungen lassen sich psychotherapeutisch sehr gut behandeln. Je nach Form und Entstehung der Angsterkrankung finden unterschiedliche therapeutische Ansätze Anwendung. Bei einfachen und nicht oder wenig chronifizierten Ängsten wirkt in der Regel ein verhaltenstherapeutischer Ansatz recht gut. Bei chronifizierten und komplexen Angstformen kann dies jedoch unter Umständen nicht ausreichen, sodass hier eine längere analytische Psychotherapie erforderlich werden kann. Insbesondere bei bestimmten sozialen Ängsten kann auch eine Gruppentherapie sehr hilfreich sein. Bei sehr chronifizierten, durch Medikamentenabhängigkeit komplizierten Angsterkrankungen, die zu ausgeprägtem sozialem Rückzug und Einengung des Bewegungsfreiraumes geführt haben, ist auch eine stationäre Psychotherapie anzuraten. Zusätzlich zur Psychotherapie kann eine medikamentöse Therapie mit sog. "Antidepressiva" (Medikamente, die nicht nur bei Depressionen erfolgreich eingesetzt werden und die nicht abhängig machen) erfolgversprechend sein. Dringend abzuraten ist dagegen von sog. angstlösenden Medikamenten (Anxiolytika, Benzodiazepine), die zwar schnell wirksam sind, jedoch innerhalb von kurzer Zeit abhängig machen (diese Medikamente dürfen in der Regel nur unter kontrollierten Bedingungen über kurze Zeit verabreicht werden).
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Links zum Thema Angst
- http://www.psychotherapiesuche.de/pdf/BDP-Broschuere-ANGST-2013-WEB.pdf
- http://www.angstambulanz-charite.de/Content/1
- https://de.wikipedia.org/wiki/Angstst%C3%B6rung
- https://www.dgppn.de/fileadmin/user_upload/_medien/download/pdf/kurzversion-leitlinien/S3-LL_Lang_Angstst%C3%B6rungen_2014.pdf
- http://www.paniknetz.de/
- www.psychiatriegespraech.de/psychische_krankheiten/angst/angst_ueberblick.php
- www.zeit.de/2005/07/Kultur_2fGeist_Interview
- www.palverlag.de/Panikattacken.html (Ratgeber)
- http://www.panikstoerung.info/
Stressbewältigung
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Definition von Stress
Definition: Stress ist ein Zustand, in dem das biologische Gleichgewicht eines Organismus bedroht ist. Stress kann als unspezifische Aktivierungsreaktion des Organismus auf Anforderungen und Bedrohungen verstanden werden.
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Formen von Stress
Stress ist nicht grundsätzlich schlecht. Man unterscheidet zwischen gesunden und schädlichen Formen von Stress. Je nachdem, wie das Verhältnis zwischen den situativen Anforderungen/Belastungen einerseits, und der individuellen Beurteilung der eigenen, zur Bewältigung der Anforderungen/Belastungen zur Verfügung stehenden Fähigkeiten und Ressourcen andererseits, ist, werden die Anforderungen/Belastungen als angenehm oder unangenehm erlebt. Entscheidend ist also nicht die objektive Stärke des Stressors, sondern die subjektive Einschätzung desselben*. Das bedeutet, dass die Belastung durch Stress abhängig ist von den persönlichen Einstellungen, Erfahrungen, Fähigkeiten, Veranlagungen, sowie von der aktuellen Verfassung und von der Persönlichkeit ("Charakter") des Einzelnen. Hier sind natürlich auch Prägungen durch frühe Stresserfahrungen von Bedeutung.
* Allerdings können Stressoren auch ohne eine subjektive Einschätzung derselben (gewissermaßen unbewusst) als Belastung wirken - man denke z. B. an Lärm, der oft erst retrospektiv als Belastung bewertet wird, wenn Stille eintritt und wahrgenommen wird, wie sich der Organismus plötzlich entspannt.
Eu-Stress: Sowohl Überforderung als auch Unterforderung führt zu Unwohlsein und Leistungsabfall und bedeutet letztendlich eine Belastung. Wenn die Einschätzung der eigenen Bewältigungsmöglichkeiten den situativen Anforderungen entspricht (wenn man sich also weder über- noch unterfordert fühlt), ist Eu-Stress, "gesunder Stress" die Folge. Im Idealfall stehen die eigenen Fähigkeiten mit den Herausforderungen im Einklang - dann kommt es zum sog. "Flow", einem Zustand des Aufgehens in der Tätigkeit und des Verschmelzens mit der Situation. Raum und Zeit verblassen und die Tätigkeit an sich wird als Glück erlebt.
Dis-Stress entsteht, wenn die Einschätzung der eigenen Bewältigungsmöglichkeiten den situativen Anforderungen nicht entspricht (wenn man sich also über- oder unterfordert fühlt). Die Entstehung von Dis-Stress ist von vielen Faktoren abhängig:
- Äußere Faktoren: z. B. Umfang oder Schwierigkeitsgrad einer Aufgabe, "physikalische" Eigenschaften eines Stressors (Lautstärke, Gewicht, Temperatur etc.), "soziale" Eigenschaften eines Stressors (Hektik und Spannungen in einem Krisengebiet etc.) u.s.w.
- Situative Faktoren: Vorhersagbarkeit des Stressors, Kontrollierbarkeit des Stressors etc..
- Innere (individuelle, persönliche) Faktoren: Erwartungshaltung, Einschätzung der Selbstwirksamkeit, Einschätzung der Kontrollierbarkeit, Selbstwertgefühl/-regulation, eigene automatische Stressreaktion (aufgrund eigener Prägungen - s.o.), Erfahrungen im Umgang mit Anforderungen, soziale Fertigkeiten, Fertigkeiten im Hinblick auf den Umgang mit dem Stressor, Charaktereigenschaften, eigene innere Konflikte u.s.w..
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Neurobiologie, Psychosomatik und Stress
Neurobiologische und psychosomatische Erkenntnisse: • Stress aktiviert genetisch vorgegebene neuronale, hormonelle und Verhaltens-Programme ("Stress-System") mit dem Ziel, das biologische Gleichgewicht wiederherzustellen. • Körperliche Belastungen aktivieren das Stress-System ebenso wie psychosoziale Belastungen. • Das genetisch vorgegebene Stress-Verarbeitungssystem reift erst in den ersten Lebensjahren aus. • Frühe Stresserfahrungen können zu einer eingeschränkten Funktion des Stressverarbeitungssystems führen und u.U. die Stressverarbeitung dauerhaft schädigen. Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass z. B. folgende Faktoren frühe Stresserfahrungen darstellen können: • Scheidung/Trennung der Eltern • körperliche Krankheit oder Behinderung eines oder beider Elternteile • psychische Krankheit oder Suchtproblem eines oder beider Elternteile • Tod eines oder beider Elternteile - emotionale Vernachlässigung • berufliche Anspannung beider Eltern von klein auf • chronische familiäre Spannungen (z. T. mit Gewalt) • häufige Schläge/Misshandlungen • sexueller Missbrauch • Altersabstand zum Geschwister weniger als 18 Monate • unzureichende/instabile finanzielle Situation • Vorübergehende kontrollierbare Stresssituationen sind für die Reifung des Gehirns wichtig und führen zu adaptivem Lernen (Lernen, welches zu einer verbesserten Anpassung führt). • Chronische unkontrollierbare Stresssituationen beeinträchtigen die Reifung des Stressverarbeitungssystems und erschweren oder verunmöglichen adaptives Lernen. • Chronischer Dis-Stress kann (direkt über zelluläre Mechanismen, oder indirekt über einen krankmachenden Umgang mit dem Stress, z. B. in Form von Rauchen, Alkoholkonsum etc.) die Lebenserwartung verkürzen.
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Formen psychosomatischer Erkrankungen
Folgen eines nicht ausgereiften Stressverarbeitungssystems können z. B. eine Vielzahl von psychosomatischen Erkrankungen sein: • sogenannte funktionelle Störungen (wenn andere organische Störungen ausgeschlossen sind), z. B. : • Herzrasen/Herzrhythmusstörungen/Herzschmerzen • Reizmagen/Reizdarm/Reizblase • Schlafstörungen • Schwindelgefühle • Atemnot • Muskelverspannungen • Kopfschmerzen/Rückenschmerzen • Schweißneigung • Mattigkeit/schnelle Ermüdbarkeit etc. • chronische Schmerzen • Bluthochdruck (essentielle Hypertonie) • koronare Herzerkrankung/Angina pectoris/Herzinfarkt - ("Arterienverkalkung") • Magengeschwüre • Asthma bronchiale • Immunstörungen/Infektanfälligkeit • rheumatische Erkrankungen • Tinnitus/Hörsturz • Migräne/Kopfschmerzen • Hauterkrankungen • Überfunktion der Schilddrüse • Essstörungen • Diabetes mellitus • hoher Cholesterinspiegel....(meist im Zusammenspiel mit anderen Risikofaktoren) • etc. Bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der genannten Erkrankungen kann Stress eine - z. T. wesentliche - Rolle spielen. Es darf aber nicht übersehen werden, dass oft noch weitere psychische und organische Faktoren von Bedeutung sind und die genannten Erkrankungen nicht zwangsläufig Folge von Stress sein müssen.
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Behandlungsmöglichkeiten
Entsprechend der sehr komplexen Entstehung von Stressproblemen (Dis-Stress) gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Behandlungsmöglichkeiten, die allein oder (häufiger) in Kombination zur Anwendung kommen.
- Im Umgang mit akutem Stress können kurzfristige Stressbewältigungs-Strategien wertvolle Dienste leisten. Der Vorteil kurzfristiger Strategien ist, dass man sie schnell erlernen und einsetzen kann - z. B.: Biofeedback (siehe FAQ und Therapien), Entspannungstechniken, Ablenkungstechniken, positives Denken, Zeitmanagement, körperliches Training zum Abbau von Stresshormonen etc..
- Bei ausgeprägtem und chronifiziertem Stress helfen kurzfristige Strategien nur begrenzt weiter und bergen die Gefahr, dass sich auf lange Sicht die Stressproblematik noch verschlimmert - und dass sich durch den massiven Einsatz kurzfristiger Strategien weitere negative Nebenwirkungen einstellen (z. B. Übergewicht bei Ablenkung/Belohnung durch Essen) und zusätzlichen Stress erzeugen. Deshalb müssen kurzfristige Strategien in vielen Fällen ergänzt werden durch langfristige Strategien. Diese beziehen sich in der Regel weniger auf die oben erwähnten äußeren oder situativen Stressfaktoren, sondern mehr auf innere Faktoren, die Stress begünstigen. Die Ausdrücke "Stressbewältigung" und "Zeitmanagement" greifen hier zu kurz, da es hier um Persönlichkeitsentwicklung geht. Zur Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung eignen sich vor allem die verschiedenen anerkannten psychotherapeutischen Verfahren (siehe unter FAQ).
- Meditative Verfahren, die über einfache Entspannungstechniken hinausgehen und den Schwerpunkt auf eine konzentrierte Aufmerksamkeit auf den Augenblick (und die im Augenblick erlebbaren inneren und äußeren Wahrnehmungen) legen, stehen zwischen den kurzfristigen und den langfristigen Strategien, da sie einige Zeit und Disziplin verlangen, um erlernt zu werden und da sie erst durch andauernde disziplinierte Anwendung die Reaktion des Gehirns auf Stress und den Umgang mit Stress positiv verändern.
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Burnout-Syndrom
Das Burnout-Syndrom ist ein Erschöpfungszustand, der sich meist infolge einer chronischen Überbelastung einstellt und mit depressiven Symptomen und/oder körperlicher Erschöpfung einhergeht. Beim Burnout-Syndrom stehen oft neben äußeren oder situativen Anforderungen ("Stress") als Ursache für das "Ausgebranntsein" innere Faktoren im Vordergrund, die begünstigen, dass man sich verausgabt (siehe auch "Dis-Stress"):
- hohes Leistungsideal, Perfektionismus, Schwierigkeiten zu delegieren, Helfersyndrom, Abgrenzungsschwierigkeiten, Selbstwertprobleme, Gefallenwollen, Überfürsorglichkeit
- Faszination und Engagement für eine Aufgabe bei gleichzeitigem Fehlen von Ausgleichsbeschäftigungen (Freizeit, Beziehungen, Hobbys etc.)
- Workoholic-Verhalten zur Ablenkung von anderen Problemen
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Links zu den Themen Stress, Burnout-Syndrom, Psychosomatische Erkrankungen
- http://www.dak.de/dak/gesundheit/Stress_im_Job-1077246.html
- https://de.wikipedia.org/wiki/Burnout-Syndrom
- http://www.sueddeutsche.de/thema/Burn-out_Symptome
- http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelwissen/d-77107297.html
Burn-out-Syndrom
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Burnout-Syndrom
Das Burnout-Syndrom ist ein Erschöpfungszustand, der sich meist infolge einer chronischen Überbelastung einstellt und mit depressiven Symptomen und/oder körperlicher Erschöpfung einhergeht. Beim Burnout-Syndrom stehen oft neben äußeren oder situativen Anforderungen ("Stress") als Ursache für das "Ausgebranntsein" innere Faktoren im Vordergrund, die begünstigen, dass man sich verausgabt (siehe auch "Dis-Stress"):
- hohes Leistungsideal, Perfektionismus, Schwierigkeiten zu delegieren, Helfersyndrom, Abgrenzungsschwierigkeiten, Selbstwertprobleme, Gefallenwollen, Überfürsorglichkeit,
- Faszination und Engagement für eine Aufgabe bei gleichzeitigem Fehlen von Ausgleichsbeschäftigungen (Freizeit, Beziehungen, Hobbys etc.)
- Workoholic-Sein zur Ablenkung von anderen Problemen
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Links zu den Themen Stress, Burnout-Syndrom, Psychosomatische Erkrankungen
- http://www.sueddeutsche.de/thema/Burn-out_Symptome
- https://de.wikipedia.org/wiki/Burnout-Syndrom
- https://www.palverlag.de/Burnout.html
- http://www.burn-out-syndrom.org/
- https://www.therapie.de/psyche/info/test/weitere/burn-out-test/
Depressionen
Depressionen
Zu diesem Thema gibt es hier keine gesonderten Informationen. Dies liegt nicht daran, dass weniger Erfahrungen mit diesem Thema vorliegen - im Gegenteil: da allgemein viele Informationen zu diesem Thema verbreitet sind, wird hier auf eine ausführlichere Darstellung verzichtet.
Links zum Thema Depression:
- http://www.deutsche-depressionshilfe.de/stiftung/depression-test-selbsttest.php
- http://psychiatriegespraech.de/psychische_krankheiten/depression/depression_ueberblick/
- http://www.spiegel.de/thema/depressionen/
- http://msd-manual.de/handbuch-gesundheit/seite_0602.html
Mobbing
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Definition
Definition und Abgrenzung vom Konfliktbegriff: Mobbing (engl. "to mob": über jdn. herfallen, bedrängen, angreifen, anpöbeln etc.) wird in der deutschen Umgangssprache oft sehr vieldeutig und beliebig verwendet. Im engeren Sinne bedeutet Mobbing, dass jemand an seinem Arbeitsplatz häufig und über einen längeren Zeitraum angegriffen, ausgegrenzt, benachteiligt oder schikaniert wird. Das Auftreten zwischenmenschlicher Konflikte am Arbeitsplatz ist noch lange kein Mobbing, sondern ergibt sich unter anderem allein schon aus der Tatsache zwischenmenschlicher Unterschiede. Erst wenn diese zwischenmenschlichen Konflikte nicht gelöst werden können, sondern vertuscht oder verdrängt werden, ergibt sich daraus der Nährboden für Mobbing. Negierte zwischenmenschliche Konflikte werden oft indirekt - das heißt "hintenherum" oder "unterschwellig" ausgetragen. Dies kann der Beginn von Mobbing sein. Die normale Kommunikation am Arbeitsplatz wird dann dauerhaft durch unterschwellige Konflikte belastet. Erst wenn diese Situation über längere Zeit anhält, nicht gelöst wird, sondern sich quasi verselbstständigt und zur Belastung und Ausgrenzung von Mitarbeitern führt, kann man von Mobbing sprechen.
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Beispiele für Mobbinghandlungen
Die folgenden Bespiele sollen lediglich einen Anhalt bieten und decken nicht alle Möglichkeiten für Mobbinghandlungen ab:
- systematisches Ignorieren und Ausgrenzen eines Mitarbeiters
- Falschinformationen, Vorenthalten von Informationen
- üble Nachrede, Unterstellungen, Intrigen spinnen
- nachäffen, sich lustig machen
- Einschüchtern, Drohen, Telefonterror
- Arbeitsentzug, Beschäftigung mit sinnlosen oder kränkenden Aufgaben, Erteilung von Aufgaben welche die Qualifikation übersteigen
- Gewalttätigkeiten, sexuelle Übergriffe usw.
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Ursachen
Warum tritt Mobbing auf? Warum wird ein Arbeitnehmer gemobbt? Diese Fragen sind dazu geeignet, zu polarisieren. Die Einen machen die Arbeitgeber, die Vorgesetzten, das Betriebsklima etc. dafür verantwortlich, die Anderen sehen die Verantwortung bei den sogenannten Mobbingopfern, deren Verhalten Mobbinghandlungen bei den Kollegen direkt oder indirekt begünstigt. In der Regel ist Mobbing ein komplexes Geschehen, was sich nicht einfach auf eine einzige Ursache reduzieren lässt. Individuelle Faktoren des Mobbingopfers müssen ebenso beachtet werden wie die menschlichen Faktoren der anderen am Mobbing Beteiligten. Außerdem müssen zahlreiche weitere Faktoren berücksichtigt werden wie z. B.:
- das Kommunikationsverhalten aller Beteiligten
- der Kommunikationsprozess
- die vorliegenden zwischenmenschlichen Konflikte
- die Gruppendynamik im unmittelbaren Arbeitsumfeld
- das Führungsverhalten der Vorgesetzten
- das Organisationsklima, die Konfliktbereitschaft und die Transparenz im Betrieb
- die Informationspolitik
- die Arbeitsorganisation
- die betriebliche Situation und die konjunkturellen Rahmenbedingungen usw.
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Formen und Verlauf von Mobbing
Da Mobbing ein sehr komplexes Phänomen ist und die Ursachen von Mobbing sehr unterschiedlich sein können, gibt es keinen einheitlichen, für alle Fälle zutreffenden typischen Verlauf von Mobbing. Wenn Mobbing von der Firmenleitung gezielt als Waffe eingesetzt wird, um Mitarbeiter (z. B. im Rahmen eines Personalabbaus) loszuwerden, oder wenn es zur Firmenpolitik/zum Führungsstil eines Vorgesetzten gehört, Rivalität, Missgunst und Misstrauen unter den Mitarbeitern zu fördern, sieht der Verlauf anders aus, als wenn Mobbing als Folge von Kommunikationsproblemen, Missverständnissen oder Antipathien schleichend entsteht. Die folgende Systematik dient zur groben Orientierung. Die einzelnen beschriebenen Phasen müssen nicht notwendig chronologisch aufeinander folgen:
- Phase 1: Ein normaler Konflikt am Arbeitsplatz wird nicht gelöst und ist zu ausgeprägt, um vergessen zu werden. Folglich schwelt er unterschwellig weiter und führt schleichend zu einem veränderten Verhalten der Betroffenen (Verunsicherung, Verärgerung, Angst etc.)
- Phase 2: Sachliche Auseinandersetzungen werden zunehmend schwieriger. Der eigentliche Konflikt tritt in den Hintergrund. Persönliche Unstimmigkeiten dominieren und führen zu einem irrationalen, emotionalen Verhalten mit dem Ziel der Selbstverteidigung, welches einen beachtlichen Teil der Arbeitszeit in Anspruch nimmt. Stresssymptome stellen sich ein.
- Phase 3: Das Verhalten und Befinden des Gemobbten geben Anlass zu weiterer Ausgrenzung durch andere, primär nicht direkt am ursprünglichen Konflikt Beteiligten. Die gemobbte Person wird als störend erlebt. Ein Teufelskreis der Ausgrenzung beginnt: auffälliges Verhalten des Gemobbten >>> Ausgrenzung des Gemobbten und Gerüchte über den Gemobbten >>> noch auffälligeres Verhalten des Gemobbten >>> Ausgrenzung usw..
- Phase 4: Fehldiagnosen bzw. unzureichende Diagnosen die nicht berücksichtigen, dass die emotionale Belastung am Arbeitsplatz für den schlechten Gesundheitszustand des Betreffenden verantwortlich ist und dadurch oft zu kurz greifen und eine optimale bzw. umfassende Behandlung erschweren.
- Phase 5: Isolation, Stigmatisierung, langfristige Krankschreibung, Berentung, Kündigung, im schlimmsten Fall Selbstmord des Betroffenen.
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Folgen von Mobbing
Mobbing ist kein Randphänomen. Ca. eine Million erwerbsfähige Menschen in Deutschland werden gemobbt (Meschkutat et. al. 2002). Jeder neunte Erwerbstätige wurde schon einmal gemobbt. Naheliegend sind natürlich die den einzelnen betreffenden individuellen Folgen von Mobbing. Darüber hinaus kann Mobbing jedoch auch Folgen für den Betrieb und gesamtgesellschaftliche Folgen haben:
- Individuelle Folgen: Die emotionale Belastung durch das Mobbing führt dazu, dass der/die Betreffende viel Energie und Zeit dafür verwendet, sich innerlich zu ordnen, zu beruhigen, zu regenerieren und sich im Arbeitsteam zu behaupten und zu schützen. In den Beziehungen am Arbeitsplatz führt dies zu einer Verunsicherung und zu Misstrauen. Mittelfristig resultieren daraus Konzentrations- und Leistungsstörungen, eine allgemeine Demotivation mit einer "inneren Kündigung" und "Dienst nach Vorschrift" sowie Beschäftigung mit Aktivitäten (während der Arbeitszeit), die den Arbeitgeber Geld kosten, ihm aber nichts bringen (dem gemobbten Arbeitnehmer aber einen Rest von Selbstwertgefühl sichern). Langfristig sind die Folgen oft Ängste, Depressionen oder psychosomatische Erkrankungen (mit Symptomen wie Schlafstörungen, Kopf- oder Rückenschmerzen, Magen- oder Darmproblemen, Herz- oder Kreislauferkrankungen etc.). Hinzukommt, dass auch das Privat- bzw. Familienleben des Gemobbten oft beeinträchtigt und in Mitleidenschaft gezogen wird.
- Folgen für den Betrieb: Für den Betrieb bedeutet Mobbing einen unnötigen inneren Reibungsverlust - Mitarbeiter reiben sich aneinander auf, statt für den Betrieb produktiv zu sein, was den Betrieb indirekt schädigt. Mobbing ist sozusagen der Sand im Getriebe eines Betriebs. Die Auswirkungen auf die Gesundheit des Gemobbten führen zu Fehlzeiten und langfristig zu Kündigung und zu einer erhöhten Fluktuation, sowie zu arbeitsrechtlichen Verfahren, was den Betrieb erhebliche Summen kosten kann. Die Konkurrenzfähigkeit des Betriebes wird in Mitleidenschaft gezogen.
- Folgen für die Gesellschaft: Die durch die Folgen von Mobbing erforderlichen medizinischen Heilbehandlungen, Rehabilitationsbehandlungen, das Arbeitslosengeld und die Frühberentungen verursachen für die Gesellschaft ebenfalls erhebliche Kosten.
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Behandlungs- und Interventionsmöglichkeiten bei Mobbing
Die Behandlungs- und Interventionsmöglichkeiten hängen von der Form und der Phase des Mobbings ab. Je nach der Art des Mobbings und der Phase in der sich der Mobbingprozess* befindet, sind die Möglichkeiten der Behandlung und Intervention unterschiedlich.
Wird schon in Phase 1, d. h. relativ frühzeitig erkannt, dass ein Mobbingprozess entsteht, ist es zunächst empfehlenswert, Unterstützung aus der näheren Umgebung, d. h. bei Kollegen, Vorgesetzten, Vertrauenspersonen, zu suchen. Wenn dem Problem dadurch nicht abgeholfen werden kann, ist die Hinzuziehung eines Mobbingbeauftragten, des Personal- oder Betriebsrats oder einer Schlichtungsstelle oft hilfreich. Hat sich der Mobbingprozess erst einmal verselbstständigt, oder ließ er sich mit den genannten Mitteln nicht stoppen, kann es erforderlich werden, externe Hilfe (außerhalb des Betriebes) zu suchen, z. B. bei einer Mobbingberatungsstelle, einer Selbsthilfegruppe, oder einem Psychotherapeuten oder Supervisor (falls eine Teamberatung bzw. Teamentwicklung gewünscht wird). Allerdings zeigt die Erfahrung, dass ein weiter fortgeschrittener Mobbingprozess oft nicht einvernehmlich gelöst werden kann, weshalb auch juristische Hilfe empfehlenswert sein kann. Psychotherapeutische Hilfe kann in einem frühen Stadium des Mobbingprozesses der inneren Orientierung und Stabilisierung dienen und helfen, Mittel und Wege zur Beendigung/Lösung des Mobbingprozesses ist zu finden. In einem fortgeschrittenen Stadium des Mobbingprozesses dient psychotherapeutische Hilfe eher dazu, die Belastung durch das Mobbing zu verarbeiten, das innere Gleichgewicht wiederherzustellen, psychosomatische Symptome zu behandeln, sich neu zu orientieren und Wege aus dem Mobbing heraus zu finden, sowie einem erneuten In-Gang-Setzen eines Mobbingprozesses in einem neuen Arbeitsumfeld vorzubeugen. Nach einem intensiven, langdauernden Mobbingprozess kann auch eine längere Rehabilitationsbehandlung erforderlich sein. Zur Vorbereitung einer professionellen Unterstützung ist die Dokumentation des eigenen Verhaltens und des Verhaltens des "Mobbers" mit Hilfe eines sog. "Mobbingtagebuches" empfehlenswert (hierzu eignet sich z. B. ein Terminkalender mit einer Seite für jeden Tag, in den dann täglich eingetragen wird, wann sich welche Mobbinghandlungen zugetragen haben, welche Personen anwesend waren und welche Folgen das Ereignis nach sich zog - z. B. Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen etc. sowie damit zusammenhängende Arztbesuche - auch mobbingfreie Phasen sollten deutlich gekennzeichnet werden).
*mit Mobbingprozess ist hier kein juristischer Prozess gemeint, sondern der prozesshafte Ablauf von Mobbinghandlungen.
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Links zum Thema Mobbing
- https://de.wikipedia.org/wiki/Mobbing
- http://www.spiegel.de/thema/mobbing_karrierespiegel/
- http://www.lgl.bayern.de/downloads/arbeitsschutz/arbeitspsychologie/doc/mobbing_arbeitsplatz.pdf
- http://www.impulse.de/the/man/dos/mobbing/165098.html
- http://www.infoquelle.de/job_karriere/mobbing/grundwissen/
- http://home.uni-leipzig.de/apsycho/korek/Gesundheitsseminar/Mobbing%20in%20Organisationen.pdf
Persönlichkeitsentwicklung und Individuation
Kurzinformation zum Thema Persönlichkeitsentwicklung und Individuation
Individuation meint eine umfassendere Entwicklung des Selbst, bei der dem Unbewussten mehr Einfluss auf die Selbstentwicklung eingeräumt wird. Hier wird davon ausgegangen, dass der Mensch nur einen Teil seines gesamten Wesens kennt. Entsprechend kann der Teil seines Wesens, zu dem die betreffende Person keinen bewussten Zugang hat nicht ohne weiteres bei der Formulierung der Ziele einer Therapie oder eines Trainings mitwirken. Um dem gesamten Wesen eines Menschen gerecht zu werden kann es daher von Vorteil sein, unbewusste Teile seines Wesens auch bei der "Selbstverwirklichung" zu berücksichtigen. Hierfür eignet sich vor allem die Arbeit mit Träumen und Imagination nach den Konzepten von C.G. Jung.
Auf dieser Basis kann sowohl im Rahmen eine Therapie zur Besserung einer Störung von Krankheitswert, als auch im Rahmen eines Coachings gearbeitet werden.